Der Text wird erst nach ohne Rücksprache mit beteiligten Personen veröffentlicht.

Mein Herrchen sagt, seit dem ich da bin, könne er sich keine weiteren Verluste an Freunden mehr leisten. jetzt wo ich Welpen habe, ist auch schon alles egal.

Unter die Räder Auf den Hund gekommen

 

Meine Tochter wünscht sich seit Jahren ein Pferd & einen Hund zum Geburtstag, zu Weihnachten, zu Ostern und zu allen anderen religiösen und nicht religiösen Feiertagen.

 

Sommer 2005, auf einem Gartenfest lernen wir den süßen Mischling Manolo kennen. Manolo kann am besten Siesta. Wenn Manolo nicht schläft, liegt er am liebsten einfach so rum. Manolo mag Leckerlies, solange man sie nicht irgendwo hinwirft wo er im Liegen nicht drankommt.

Der Kater des Hausherren erscheint und passiert Manolo fauchend. Manolo macht nichts, -rein gar nichts, meine Tochter ist begeistert und bringt ihm zur Belohnung viele Leckerlies. Ich frage die Besitzerin von Manolo wie er den als junger Hund so war. Fettnapf, Manolo ist  2 Jahre alt, ich schäme mich demonstrativ und bringe Manolo zur Besänftigung einige Leckerlies "Toller Hund. Fein gemacht.“

 

März 2006, wir einigen uns auf einen Kompromiss: Kein Pferd,  aber zum zehnten Geburtstag einen richtigen Hund, einen mit Dampf und Kante, keinen Bettvorleger.

Die Zeit vergeht, wir genießen die ungebundene Freizeit mit Reisen und Segeln. 

 

Dezember 2011, meine Tochter droht damit im März Zehn werden zu wollen, sie hat wirklich ein tolles Gedächtnis und somit eine nahezu unschlagbare Verhandlungsposition.

 

Januar 2012, mein heimlicher Joker floppt. Die Mutter meinerTochter macht keinen Gebrauch von ihrem Vetorecht und droht auch nicht mit Auszug. Man muss im Leben akzeptieren wenn man verloren hat, ..., -außer man findet einen Ausweg. Zum Beispiel einen Probehund der sich ordentlich daneben benehmen kann, vielleicht möchte Töchterchen dann lieber einen Hamster.

 

Das Don Vito Komplott 

Mein Freund Joachim ist ein vielbeschäftigter Steinmetzmeister. Zum körperlichen Ausgleich zu seiner sehr harten Arbeit  hat er einen Riesen-schnauzer namens Vito, Don Vito.

Don Vito ist sehr besorgt um die Gesundheit seines Herrchens und versucht deswegen jeglichen Stress von ihm fernzuhalten, also zum Beispiel Kunden.

Auch ansonsten ist Vito ein munteres Kerlchen mit schönen, schraubstockartigen Molaren, die er virtuos dazu einsetzt, Herrchens verbleibende Besucher quer durch die Küche zum Kühlschrank zu zerren, -gerne auch mit Stuhl und Tisch. Don Vito ist eben so ein Typ der Angebote macht, die Mann nicht ausschlagen kann (Zitat: Augustino, unser Lieblingsschankwirt mit Süditalienischen Wurzeln und dem bestgezapften Bier in Bad Pyrmont, basta).

Fairerweise muss ich aber einräumen, Don Vito hat auch eine überraschend verschmuste Ader.

Bei der konspirativen Vorbesprechung zum Testbesuch schmiegt er sich sanft an mich. Meine rechte Kniescheibe verdreht sich schmerzend nach Innen. Gleichzeitig  stemmt er sich mit seiner ganzen Stattlichkeit, von drei (!) Spielbeinen auf ein Standbein (!), -unter dem sich natürlich mein rechter Fuß befindet. Direkter Augenkontakt ist ihm vollkommen wurscht, wegschubsen sinnlos, -so ist er halt und kann dabei so lieb gucken. Joachim versichert mir, wenn sein Hund mich nicht mögen würde, würde er mich auch nicht mögen. Irgendwie hat man jawohl genau die Freunde, die man auch verdient.

Egal, -nach Abgabe einer mündlichen Verzichtserklärung von jeglichem Schadensersatzanspruch meinerseit erhalte ich im Austausch die Zusicherung, dass Don Vito zu keinem Zeitpunkt mit Kindern sozialisiert wurde. Prima, am nächsten Tag kann es also losgehen.

 

Der Test

Ich Klingele, mehr so aus Höflichkeit.

Komplett sinnlos bei dem Radau der uns von der anderen Seite der bedrohlich wackelnden Haustür entgegenschlägt. (Massivholz mit Panzerglas, solide deutsche Handarbeit, in sehr schönem Dunkelgrün, wird erstaunlich regelmäßig neu lackiert)

Wir treten lieber ein paar Meter zurück.

Töchterchen (blass) greift meine Hand.

Papa: „Ist das wirklich ein Hund hinter der Tür?“

Ich Grinse, die Tür geht auf. Vito segelt auf uns zu, ich Grinse noch breiter, Tochter quitscht.

Auf Don Vito ist Verlass!

Vollbremsung, vollkommene Stille. Don Vito macht Sitz, die Beide schauen sich in die Augen (10cm). Vito stupst Töchterchen mit seiner riesigen Teddynase an. Tochter (gesunde Gesichtsfarbe) reißt sich los, umarmt Vito.

„Ist der süß !!!“ und bekommt dafür ein sanftes Küsschen.

Ich Grinse nicht mehr, werde blass.

„Vitolein“ benimmt sich wie ein Kuscheltier Pfeffer & Salz, einfühlsam, tolerant und motorisch plötzlich sehr feinfühlend. Der Test wird damit frühzeitig abgebrochen, Tochter und Hund* drehen sich um und verschwinden einträchtig tänzelnd im Haus.

Ich höre mich fragen: „Wo kriege ich jetzt so ein Vieh her?“

Joachim grinst. Man hat halt die Freunde…

 


*(„Vitolein“ auf meinem Fuß, rechts)